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Gedenktag für Christoph Probst

Christoph Probst studierte im Wintersemester 1942/43 an der Universität Innsbruck Medizin und war Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Im Februar 1943 wurde die Gruppe entdeckt und mehrere Mitglieder, darunter Christoph Probst, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und kurz darauf hingerichtet. Die Universitätspfarre gedenkt heute mit einem Gottesdienst dieser Geschehnisse.

Der am 16. November 1919 in Murnau geborene Christoph Probst studierte im Wintersemester 1942/43 in Innsbruck Medizin und war Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Diese Gruppe war während der Zeit des Nationalsozialismus in München aktiv. Sie bestand aus Studierenden der Ludwig-Maximilians-Universität und wurde im Juni 1942 gegründet. Ihr Kampf mit Flugblättern und Sprühparolen auf Hauswänden galt der Kriegspolitik der Nazis. Christoph Probst gehörte mit den Geschwistern Scholl, Willi Graf und Alexander Schmorell zum engsten Kreis der Gruppe, zu der auch Universitätsprofessor Kurt Huber hinzukam. Die Mitglieder der „Weißen Rose“ verfassten, druckten und verteilten insgesamt sechs Flugblätter. Am 18. Februar 1943 versuchten Sophie und Hans Scholl, das letzte Flugblatt an der Universität auszulegen, wurden dabei vom Hausmeister entdeckt und von diesem an die Polizei ausgeliefert. Christoph Probst wurde am 20. Februar in Innsbruck festgenommen und zwei Tage später vor dem Volksgerichtshof in München gemeinsam mit den Geschwistern Scholl zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Probst hatte in Innsbruck auch am religiösen Leben der Katholischen Hochschulgemeinde teilgenommen. Der 23-jährige Vater von drei kleinen Kindern ließ sich unmittelbar vor seiner Hinrichtung in der Gefängniszelle taufen. Alexander Schmorell versuchte zu fliehen, wurde jedoch einige Tage später verhaftet und starb zusammen mit Kurt Huber am 13. Juli. Willi Graf wurde am 12. Oktober hingerichtet. Weitere Angeklagte erhielten Zuchthausstrafen zwischen sechs Monaten und drei Jahren, nur in zwei Fällen erfolgte ein Freispruch.

Alljährliches Gedenken

Schon in den ersten Nachkriegsjahren haben die Katholische Hochschulgemeinde und die Österreichische Hochschülerschaft in Innsbruck des früheren Mitstudenten Christoph Probst gedacht und versucht, das Wissen um sein Beispiel lebendig zu halten. Zum 65. Geburtstag von Probst wurde am 6. November 1984 am Ehrenmal vor der Innsbrucker Universität eine Gedenktafel enthüllt. Im März 1994 wurde der Platz vor dem Universitätshauptgebäude in „Christoph-Probst-Platz“ umbenannt, eine späte Wiedergutmachung für die beschämende Tatsache, dass Probst von der seinerzeitigen Universitätsleitung noch drei Wochen nach seiner Hinrichtung „wegen Hochverrat vom Hochschulstudium für dauernd ausgeschlossen“ wurde. Die Universitätspfarre unter Leitung von Monsignore Bernhard Hippler gedenkt alljährlich im November der Geschehnisse von damals.