Sezierübungen: Start mit Ethikreferat von Hans Rotter
Das ethische Begleitseminar zu den Sezierübungen am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie findet in diesem Jahr schon zum dritten Mal statt. Gemeinsam mit der ökumenisch ausgerichteten Klinikseelsorge Innsbruck bietet das Department mit dem Seminar ein Forum für die Sorgen, Nöte und Fragen, die junge Medizinstudierende haben, wenn sie oft zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem Tod und dem toten Menschen konfrontiert sind.
Es ist schon gute Tradition unserer Einrichtung geworden, die Sezierübungen mit einem Ethik-Referat des anerkannten Innsbrucker Moraltheologen Prof. Hans Rotter zu starten. Mit diesem Referat und den folgenden Modulen des 'Ethik-Begleitseminars' wollen wir die zukünftigen Medizinerinnen und Mediziner frühzeitig für die Fragen der ärztlichen Ethik und Verantwortung sensibilisieren, so Prof. Helga Fritsch, Direktorin des Department für Anatomie, Histologie und Embryologie. Sie hat mit Unterstützung von ao.Prof. Erich Brenner, Dr. Michael Blumer und dem Klinikseelsorger und Rotter-Schüler Dr. Lothar Müller das Begleitseminar vor drei Jahren ins Leben gerufen. Es wird vom Department und der Klinikseelsorge gemeinsam getragen.
Persönliche Würde im Mittelpunkt
Für Prof. Hans Rotter ging es in seinem Referat Was ein Ethiker werdenden Medizinerinnen und Medizinern sagen möchte vor allem um das Verhältnis zwischen Arzt und Patienten. Auch in Zeiten der 'Hochleistungsmedizin' und überaus faszinierender Forschungsergebnisse der Medizin geht es nach Rotter letztlich immer um einen zentralen Punkt: Wenn Sie ein guter Arzt, eine gute Ärztin sein wollen, dann müssen Sie Ihre Patienten zunächst mögen und in ihrer personalen Würde sehen.
Vertiefende Sitzungen
Im Rahmen des Ethik-Begleitseminars werden im Lauf des Semesters zehn Themen zur weiteren freiwilligen Bearbeitung angeboten. Dabei werden erstmals auch Thanatologen zu Wort kommen.