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Radiochemiker und Radiopharmazeuten trafen sich in Seefeld

Über 160 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum aber auch aus Kanada und Australien haben sich vergangene Woche in Seefeld getroffen, um die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Radiochemie und der Radiopharmazie zu diskutieren. Das 13. Arbeitstreffen der AG Radiochemie/Radiopharmazie der Deutschen (DGN) und Österreichischen (ÖGN) Gesellschaft für Nuklearmedizin wurde von der Innsbrucker Universitätsklinik für Nuklearmedizin ausgerichtet.

Die Nuklearmedizin beschäftigt sich mit der Anwendung offener radioaktiver Stoffe zur Diagnose und Therapie einer Vielzahl verschiedener Erkrankungen. Im Unterschied zu vielen anderen bildgebenden Verfahren, die häufig nur die Morphologie abbilden, werden bei solchen Verfahren, wie der Positronenemissionstomographie (PET) und der Single Photonen Emissionstomographie (SPET), die Funktionen von Zellen oder Geweben im Körper auf schonende Weise spezifisch und hochempfindlich dargestellt. Dieser Bereich des „Molecular Imaging“ gewinnt in der modernen Medizin immer größere Bedeutung. In speziellen Fällen ist durch die Anwendung solcher radioaktiver Verbindungen auch eine therapeutische Intervention möglich. Am bekanntesten ist dabei die Schilddrüsentherapie mit dem radioaktiven Iodisotop I-131. Die eingesetzten Radionuklide haben eine extrem kurze Halbwertszeit von meist nur wenigen Stunden oder gar Minuten. Aus diesem Grund müssen die verwendeten radioaktiven Verbindungen (Radiopharmaka) vor Ort in der Klinik hergestellt werden, für den Einsatz in der PET z.B. in einem Zyklotron. Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck ist die Installation eines solchen PET-Zyklotrons im nächsten Jahr geplant.

Neueste Entwicklungen und Erfahrungsaustausch

Die Fachleute im deutschsprachigen Raum, die entsprechende Substanzen herstellen und vor allem auch neue Radiopharmaka entwickeln, treffen sich alljährlich zu einer Arbeitstagung. In diesem Jahr wurde das Treffen vom Radiochemiker Dr. Roland Haubner und dem Radiopharmazeuten Univ.-Doz. Clemens Decristoforo Clemens von der Universitätsklinik für Nuklearmedizin organisiert. Im Rahmen des Treffens wurden Übersichtsvorträge zur Pharmakaentwicklung und zu hoch auflösenden bildgebenden Systemen geboten. Ein wesentlicher Bestandteil des Treffens war die Vorstellung neuester Entwicklungen im Rahmen von Kurzvorträgen. Darüber hinaus wurden auch Neuerungen im Bereich der gesetzlichen Rahmenbedingungen diskutiert. Im Mittelpunkt stand natürlich der Austausch zwischen den Fachleuten sowie mit den Herstellern spezifischer Geräte und Einrichtungen. In diesem Jahr wurde zum ersten Mal auch ein Preis für die beste Kurzpräsentation vergeben.