SIP 1 - Wer ist der Beste?
Lukas Gleirscher war einer von 540 Studierenden, die Ende Juni zur ersten großen Gesamtprüfung, der SIP 1, angetreten sind. Er schloss als einziger die Prüfung mit einem "Sehr gut" ab. Grund genug für die myPoint-Redaktion den erfolgreichen Studenten unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen. Am 15. September treten erneut 176 Studierende an, um beim zweiten Versuch einen der verbliebenen Ausbildungsplätze zu ergattern.
Der 1984 in Neustift im Stubaital geborene Lukas Gleirscher ging als großer Sieger aus der SIP 1 im Juni hervor. Diese erste Gesamtprüfung mit Konsequenzen für den Studienfortschritt SIP steht für summative integrierte Prüfung findet am Ende des ersten Studienabschnitts statt, im Herbst gibt es einen zweiten Termin. Nach der Einführung der neuen Studienpläne im Jahr 2002 absolviert heuer der dritte Jahrgang die SIP 1. Der Erfolg bei dieser Prüfung ist entscheidend für das Fortkommen im Studium, fällt das Prüfungsergebnis bei der Punktewertung doch mit 70 Prozent ins Gewicht. Dass dabei Glück allein nicht genügt, sind sich Lukas Gleirscher und die zuständige Vizerektorin für Lehre und Studienangelegenheiten, O.Univ.-Prof. Dr. Helga Fritsch, sicher: Hinter einem Ergebnis wie diesem steckt natürlich ein großer Lern- und Arbeitsaufwand. Die Motivation, diesen zu bewältigen, nährt sich aus dem großen und immerzu wachsenden Interesse. Seine Studienkolleginnen und -kollegen möchte Gleirscher ermuntern, vom ewigen Lamento über das Studiensystem und seine Prüfungsmodalitäten abzukehren und sich stattdessen mehr auf den eigenen Lernprozess zu konzentrieren.
Interesse für das Leben
Vom Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck erwartet sich der Stubaitaler eine gute Ausbildung und einen tiefen Einblick in das menschliche Leben und seine Betrachtung vom wissenschaftlichen Standpunkt der Medizin aus. Sein Fach hat er aus Interesse gewählt, doch war er bis zuletzt unschlüssig, ob er nicht doch der geliebten Literatur und Philosophie den Vorzug geben sollte. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter während des achtmonatigen Präsenzdienstes beim Bundesheer hat dann aber mit den Ausschlag gegeben. Auch heute noch leistet er als freiwilliges Mitglied Dienste beim Roten Kreuz. Neben dem großen Interesse für das Leben und die Vielfalt seiner Organisations- und Regulationsmechanismen war es vielleicht aber auch die familiäre Vorbelastung, die ihn zum Medizinstudium bewog, ist sein Vater doch als praktischer Arzt in Neustift tätig. Seine Entscheidung hat Lukas Gleirscher jedenfalls nach dem ersten Jahr des Medizinstudiums noch nicht bereut. Sein Berufsziel lässt er freilich noch offen, sowohl eine Karriere als Arzt als auch eine als Wissenschaftler kann er sich vorstellen.
Mit dem Studium zufrieden
Zum neuen Studienplan äußert sich Lukas Gleirscher vorsichtig. Es fehlen ihm noch die Vergleichsmöglichkeiten, insgesamt fällt sein Resümee bis dato jedoch positiv aus. Im Bereich der interdisziplinären Vermittlung bestehe noch Handlungsbedarf, auch vermisst er eine professionellere Annäherung an das wissenschaftliche Arbeiten in den ersten Studiensemestern. Der erste Kontakt mit Patienten im Rahmen des im neuen Studienplan vorgesehenen Pflegepraktikums war ebenfalls eher enttäuschend für ihn.