Erfolgreich im Wettbewerb um Bundesmittel
Besonders gut hat sich die Medizinische Universität Innsbruck heuer im Wettstreit um die frei zu vergebende Bundesmittel geschlagen. In dem sehr kompetitiven Rennen um jene Gelder, die die Regierung als "Finanzierungsanreize zur Profilentwicklung" ausgeschrieben hat, konnte die Medizinische Universität einen überdurchschnittlich hohen Anteil erzielen. Finanziert werden damit das Clinical Trial Center, das Doktoratsstudium und Frauenförderungsmaßnahmen.
Bereits im Universitätsgesetz 2002 hatte der Gesetzgeber festgelegt, dass die Bundesministerin vom Globalbudget der Universitäten 0,4 Prozent im Jahr 2005 und 0,8 Prozent im Jahr 2006 einbehalten darf. Mit diesem Geld sollten Finanzierungsanreize zur Förderung der Profilentwicklung der Universitäten gesetzt werden. In der vergangenen Woche wurden diese Mittel nun vergeben. Die Medizinische Universität Innsbruck konnte dabei rund 2,5 Millionen Euro lukrieren und belegte hinter der TU Graz (3,4 Mio.), der Uni Wien (3,3 Mio.) und der Uni Graz (2,7 Mio.) den vierten Rang. Im Vergleich zum Anteil am Gesamtbudget der österreichischen Universitäten von 4,4 Prozent konnte die Medizinische Universität mit über 12 Prozent fast das Dreifache dieser Anreizgelder nach Innsbruck holen. Für uns ist das ein großer Erfolg, erklärt Rektor Prof. Hans Grunicke, war doch das Rennen um diese Gelder äußerst kompetitiv. Die Entscheidung über die Vergabe der Mittel fällte eine Jury unter Vorsitz von Sektionschef Sigurd Höllinger.
Konkrete Projekte
Finanziert werden mit den Geldmitteln heuer und im kommenden Jahr ganz konkrete Projekte. An der Medizinischen Universität wird zum einen in den Aufbau eines Zentrums zur Koordination klinischer Studien (Clinical Trial Center) investiert. Über eine Million Euro an Personal- und Sachkosten können in den nächsten drei Jahren damit abgedeckt werden. Ab Anfang 2007 soll die Einrichtung den vollen Routinebetrieb aufnehmen. Weiters wird mit den Bundesmitteln die Weiterführung und der Ausbau des biomedizinischen Doktoratsstudiums finanziert. Mit über einer Million Euro werden bis 2007 zwölf weitere Doktorandenstellen eingerichtet und Kosten für die Lehre abgedeckt. Ebenfalls finanziert werden zwei Frauenförderungsmaßnahmen: Mit einem Kinderbetreuungsprojekt soll die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuungspflichten für Wissenschaftlerinnen verbesserten werden. Ein von Prof. Margarethe Hochleitner initiiertes Frauen-Empowerment-Projekt wird Kurse für betroffenen Frauen sowie für in Dienstgeberfunktion tätige Universitätsangestellte zu den Themen Gender Sensibilisierung sowie sexuelle Diskriminierung und Belästigung anbieten und ein Mentoring Programm aufbauen.
Mittel für die Forschungsinfrastruktur
Ebenfalls vergeben wurden in der vergangenen Woche 70 Millionen Euro an Forschungsinfrastrukturgeldern. Neben einem Sockelbetrag von 100.000 Euro erhielten die österreichischen Universitäten Mittel für konkrete Projekte zur Verbesserung der Forschungsinfrastruktur. Die Medizinische Universität Innsbruck erhielt hier 3,1 Millionen Euro zugesprochen. Finanziert wird damit eine Geräteplattform im Bereich Proteomics, der Ausbau der Elektronenmikroskopie sowie die Erhaltung und Ergänzung der Geräteinfrastruktur der Universität. Die Verteilung der Mittel aus dem Infrastrukturprogramm erfolgte weitgehend nach der Größe der Universitäten. So liegen die Universität Wien und die Medizinische Universität Wien mit 10,5 Millionen und 8,8 Millionen Euro hier auch deutlich vor allen anderen österreichischen Universitäten.