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Preis für Innsbrucker Kinderurologen

Vergangene Woche fand in Uppsala, Schweden, die zweite gemeinsame Tagung der Europäischen Gesellschaft für Kinderurologie (ESUP) und der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde (AAP) statt. Dabei wurde Doz. Dr. Josef Oswald von der Abteilung für Kinderurologie der Medizinischen Universität mit dem bedeutendsten europäischen Kinderurologie-Preis ausgezeichnet.

Von 16. bis 18. Juni trafen sich in Uppsala mehr als 700 Teilnehmer aus aller Welt, um beim Weltkinderurologenkongress aktuelle Entwicklungen ihres Faches zu diskutieren. Die gemeinsame Tagung der Europäischen Gesellschaft für Kinderurologie (ESUP) und der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde (AAP) findet alle fünf Jahre statt. Bereits im Vorfeld der Tagung wurde der mit 2.500 Euro dotierte ESPU-Thesis-Award ausgeschrieben. Diesen konnte während des Kongresses Doz. Josef Oswald, stellvertretender Leiter der Innsbrucker Kinderurologie, entgegennehmen. Er wurde für seine Habilitationsschrift „Pathophysiology and microanatomy of the fetal and refluxing ureterovesical junction – reducing the comorbidity of the infant vesicoureteral reflux disease” ausgezeichnet.

Aufklärung einer weitverbreiteten Erkrankung

Die ausgezeichnete Forschungsarbeit entstand in enger Kooperation mit Prof. Helga Fritsch und ihrem Team von der Sektion für Klinisch-Funktionelle Anatomie. In der Habilitation konnten erstmals die detaillierten Vorgänge der fetalen Entwicklung der ureterovesikalen Übergangszone dargestellt werden. Diese Region ist im Urogenitaltrakt des Menschen dafür verantwortlich, dass das Zurückfließen des Harnes von der Blase in die Niere verhindert wird. Die so genannte vesikoureterale Refluxerkrankung gehört zu den häufigsten kinderurologischen Leiden überhaupt und betrifft rund eines von 200 Neugeborenen. Überdies wurde an Präparaten von erkrankten Patienten nachgewiesen, dass ein Defekt der muskulären Entwicklung in der Harnleiterwand dafür verantwortlich ist, dass der aktive ventilartige Verschluss dieser Region nicht mehr möglich ist. „Damit wurde insgesamt erstmals ein Modell für ein völlig neues Verständnis der Entwicklung der kindlichen vesikoureteralen Refluxerkrankung erstellt“, erklärt Prof. Christian Radmayr, der Leiter der Abteilung für Kinderurologie an der Universitätsklinik für Urologie. Die Ergebnisse der langjährigen Forschungsarbeit wurden in internationalen Zeitschriften publiziert und nun mit dem ESPU-Thesis-Award gekrönt.