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Christoph Kratky neuer FWF-Präsident

Der Grazer Chemiker Prof. Christoph Kratky wurde Anfang Juni zum Nachfolger von Prof. Georg Wick als Präsident des österreichischen Wissenschaftsfonds gewählt. Prof. Wick stand dem FWF in den letzten beiden Jahre vor und hatte nicht mehr für das Amt kandidiert. Zu Vizepräsidenten wurden Prof. Renée Schroeder, Prof. Herbert Gottweis und Prof. Johann Eder bestellt.

Die Wahl Kratkys erfolgte nach den Bestimmungen des im Sommer 2004 novellierten Forschungs- und Technologieförderungsgesetzes. Die Mitglieder der Delegiertenversammlung kamen am 8. Juni rasch zu einer klaren Entscheidung. „Dies kann als Ausdruck eines sehr hohen Vertrauensvorschusses für das neue Präsidium gewertet werden, das seine Arbeit im September aufnehmen wird“, heißt es von Seiten des FWF. Kratky wurde 1946 in Graz geboren, studierte an der ETH Zürich Chemie und verbrachte im Anschluss daran ein Post-Doc-Jahr an der Harvard University. Seit 1995 ist er Professor für Physikalische Chemie an der Universität Graz und leitet dort die Arbeitsgruppe Strukturbiologie. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur von Proteinen, dazu entwickelte er neuartige Techniken zur Protein-Kristallografie. Für den Bereich Biotechnologie und Medizin im FWF wird in Zukunft die Mikrobiologin Renée Schroeder von der Universität Wien zuständig sein, für Geistes- und Sozialwissenschaften der Wiener Politikwissenschafter Herbert Gottweis und für Naturwissenschaften und Technik der Informatiker Johann Eder aus Klagenfurt.

Erfolgreiche Bilanz

Der Innsbrucker Prof. Georg Wick von der Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie stand dem Wissenschaftsfonds in den vergangenen zwei Jahren vor. Er wird sich nun wieder verstärkt seiner Forschung widmen. Seine Bilanz als FWF-Präsident sieht durchaus positiv aus: Das FWF-Budget wurde um 30 Prozent erhöht, das "Haus der Forschung" wird gebaut, das "Bridge"-Programm fördert zusätzliche Projekte, die zwischen der angewandten und der Grundlagenforschung angesiedelt sind, es gibt neue Schwerpunktprogramme wie die Doktorandenkollegs, ein eigenes Frauenprogramm und der FWF wurde intern reorganisiert, so Wick gegenüber der Presse. Nicht durchgesetzt wurden hingegen Stipendienvergaben für junge ausländische Forscher und Infrastrukturprogramme für junge Forschergruppen. Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. 2004 standen dem Wissenschaftsfonds 123 Millionen Euro an Budget für die Förderung von Forschungsprojekten sowie die Abwicklung verschiedener Programme zur Verfügung.