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FWF-Forschungsergebnisse frei zugänglich machen

Der Wissenschaftsfonds ruft Forscherinnen und Forscher dazu auf, Arbeiten aus FWF-Projekten so zu veröffentlichen, dass sie im Internet frei zugänglich sind. Eine entsprechende finanzielle Unterstützung für die Publikation in so genannten Open-Access-Zeitschriften wird in Aussicht gestellt. Allfällige Kosten können bis zu drei Jahre nach Projektende beantragt werden.

Der Wissenschaftsfonds (FWF) ist seit November 2003 Unterzeichner der "Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities". Die beteiligten Organisationen haben sich in dieser Erklärung verpflichtet, den freien Zugang im Internet zu wissenschaftlichen Publikationen maßgeblich zu unterstützen und zu propagieren. Schon in der Vergangenheit hatte der FWF mehrfach auf diese Entwicklung hingewiesen. Nun fordert er von den ProjektleiterInnen und MitarbeiterInnen Taten. Diese sollen ihre Publikationen verstärkt durch Open-Access-Medien im Internet frei zugänglich machen.

Freiwillige Selbstverpflichtung

Der FWF formulierte dazu folgende freiwillige Selbstverpflichtung: Forscherinnen und Forscher veröffentlichen ihre Arbeiten, die aus FWF-Projekten hervorgehen, in referierten Zeitschriften ihrer Wahl – entweder in einer konventionellen kostenpflichtigen Zeitschrift oder in einer Open-Access-Zeitschrift, wenn eine passende Zeitschrift existiert. In beiden Fällen sind Versionen der Artikel unmittelbar nach Akzeptieren für die Veröffentlichung bzw. spätestens mit der Veröffentlichung in einem institutionellen Archiv, in einem fachspezifischen Portal oder in der Förderdatenbank der Forschungsinstitutionen frei zugänglich zu machen. Auch bei referierten Buchpublikationen sollten die AutorInnen darauf achten, ihre Rechte nicht vollständig an die Verlage abzutreten. Vielmehr ist es ratsam, Konditionen zu vereinbaren, die eine zeitnahe wenn nicht sogar gleichzeitige, frei zugängliche Veröffentlichung und Archivierung im Netz ermöglichen.

Ursachen und Ziele

Grund für diese Initiative ist der steigende Kostendruck bei öffentlichen Bibliotheken und Forschungsstätten. Bereits mit öffentlichen Mitteln finanzierte Forschung muss zu immer höheren Preisen von den Verlagen „zurückgekauft“ werden. Dies gefährdet auch den breiten Zugang zu den Ergebnissen. Durch die Verbreitung der Publikationen über Open Access sind die Ergebnisse frei zugänglich und die Kosten sollen langfristig sinken. Der FWF weist auch darauf hin, dass die Verantwortung hier in erster Linie bei den Senior Scientists liege, da Nachwuchswissenschaftler aufgrund der Impactfaktoren in ihrer Karriereentwicklung vorerst maßgeblich auf die klassischen Publikationsmodelle angewiesen sind. Etablierte Forscherinnen und Forscher können dagegen den neuen Modellen zu entsprechendem Renommée verhelfen. Für die Zukunft strebt der FWF gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern die Etablierung von Open Access als obligatorisches Publikationsinstrument an.