Schmerzen müss(t)en nicht sein
Im Rahmen der 13. Wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft luden das Congress Innsbruck und die Medizinische Universität zur 12. Akademie im Congress. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher wurden über den neuesten Stand der Schmerzforschung und Schmerztherapie informiert und konnten ihre Fragen gleich direkt an die anwesenden Ärzte richten.
Die Akademie im Congress ist eine sehr wichtige Einrichtung, betonte Vizerektorin Prof. Helga Fritsch vor rund 100 Besuchern im Congress Innsbruck. Die Veranstaltung bietet eine Möglichkeit, Wissen direkt an die Bevölkerung weiterzugeben, so die Vizerektorin weiter. Den vielen Fragen der Zuhörer stellte sich Prof. Andreas Schlager von der Schmerzambulanz an der Innsbrucker Klinik, der auch für die Organisation der 13. Wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft verantwortlich zeichnete. Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten auf dem Kongress über Schmerzen des Bewegungsapparats. Wir haben es dabei fast immer mit einer interdisziplinären Problemstellung zu tun, die eine fächerübergreifende Zusammenarbeit erfordert, erklärte Prof. Schlager. Von Gelenkschmerzen, über Probleme mit der Wirbelsäule bis hin zum Rheuma reichte die breite Palette der diskutierten Themen.
Nachholbedarf in der Ausbildung
Die Schmerzforschung und Schmerztherapie ist ein noch relativ junges Fachgebiet, und in der Praxis ist oft nicht klar, wer für den Schmerz eigentlich zuständig ist. Eine entsprechende Facharztausbildung gibt es derzeit noch nicht. Prof. Fritsch, Vizerektorin für Lehre und Studienangelegenheiten, betonte aber, dass im neuen Medizinstudium der Schmerz bereits im ersten Semester ein Thema sei und in der neuen Ausbildung interdisziplinär thematisiert werde. Die Österreichische Schmerzgesellschaft bemüht sich um eine bessere Information der Öffentlichkeit über dieses Fachgebiet. Schmerz ist etwas sehr subjektives, Messungen sind sehr schwierig und oft haben Patienten Begleiterkrankungen wie schwere Depressionen. Das wichtigste Behandlungsziel sei eine Verbesserung der Lebensqualität, so Prof. Schlager, denn nicht jeder Schmerz ist therapierbar.
Zahlreiche Frage
Die Besucher der 12. Akademie im Congress hatten viele Fragen an die Schmerzexperten. Sie reichten von persönlichen Problemen, über die richtige Medikamentenauswahl bis hin zur generellen therapeutischen Ausrichtung und der Fortbildung von praktischen Ärzten. Diese seien die ersten Ansprechpartner für Schmerzpatienten, so Andreas Schlager, für den die Weiterbildung von Ärzten ein wichtiges Ziel der Schmerzgesellschaft darstellt.