Innsbrucker Herzchirurgen auf Unterstützungsreise
Ein Team von Herzchirurgen aus Innsbruck ist gerade von einer Reise nach Indien zurückgekehrt. Sie haben in der indischen Hauptstadt New Delhi am All India Institute of Medical Sciences ihre indischen Kollegen bei Eingriffen mit dem Operationsroboter da Vinci unterstützt. An der Innsbrucker Universitätsklinik Innsbruck wird dieses Gerät bereits seit dem Jahr 2001 sehr erfolgreich eingesetzt.
Ein Team der Klinischen Abteilungen für Herzchirurgie und Herz-Anästhesie der Medizinischen Universität Innsbruck hat letzte Woche mit Herzchirurgen des All India Institute of Medical Sciences (AIIMS) in New Delhi gearbeitet. Gemeinsam mit den indischen Kollegen wurden mit dem Operationsroboter da Vinci koronare Bypassoperationen durchgeführt. Das Gerät ermöglicht Herzoperationen ohne Eröffnung des Brustkorbs, erklärt Prof. Johannes Bonatti, der Leiter des Teams, der bereits auf eine vierjährige Arbeitserfahrung mit dem Operationsroboter verweisen kann. Innsbruck nimmt auf dem Gebiet der Roboterchirurgie am Herzen eine internationale Vorreiterstellung ein, so Prof. Bonatti. Anders als bei der herkömmlichen Operation sitzt der Chirurg hinter einem Steuerpult und bewegt über Steuergriffe die Präzisionsinstrumente. Diese werden über kleine Einschnitte in die Brusthöhle eingeführt und ermöglichen extrem präzises und ruhiges Arbeiten. Unerwünschte Bewegungen, wie Zittern, werden elektronisch gefiltert, und eine bis zu zehnfache Vergrößerung erlaubt auch mikrochirurgische Manöver. Für den Patienten bringt der schonende Eingriff viele Vorteile, vor allem eine schnellere Wundheilung und eine raschere Rückkehr ins Alltagsleben. Für dieses Verfahren sind auch spezielle Anästhesietechniken notwendig, betont der Herzanästhesist, Prof. Christian Kolbitsch, der das Team nach Indien begleitete. Mit dem All India Institute of Medical Sciences sind für die Zukunft weitere Kooperationen geplant.