Frauenpower in der Krebsforschung
Wissenschaftlerinnen des Tiroler Krebsforschungsinstituts und der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie konnten in einer groß angelegten Studie nachweisen, dass Nierentumore einen bestimmten Chemokinrezeptor (CCR3) produzieren können. Für Patienten, deren Tumore CCR3-positiv sind, könnte das Unterbinden der Chemokin-Wirkung ein hilfreicher Therapieansatz sein.
Chemokine sind eine Untergruppe der Zytokine, kleinere Proteine, die im Sinne der Chemotaxis auf Zellen wirken. Unter Chemotaxis versteht man eine positiv oder negativ gerichtete Bewegungsreaktion von Zellen auf chemische Lockstoffe. In ihrer aktuellsten Arbeit zeigen Karin Jöhrer vom Tiroler Krebsforschungsinstitut (TKFI) und Claudia Zelle-Rieser von der Klinik für Urologie, dass Nierentumore den Chemokinrezeptor CCR3 produzieren können. In der groß angelegten Studie wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie 219 Patienten untersucht. Immerhin ein Drittel der Proben waren positiv. Wird der Chemokinrezeptor mit seinem spezifischen Chemokin (Eotaxin) stimuliert, reagieren die Tumorzellen mit Zellteilung. Für die Patientengruppe, deren Tumore CCR3-positiv sind, könnte ein therapeutischer Ansatz, der die Chemokin-Wirkung unterbindet, hilfreich sein. Die Arbeit erschien Anfang April in der renommierten Fachzeitschrift Clinical Cancer Research. Erwähnenswert ist, dass die beiden Wissenschaftlerinnen während der erfolgreichen Umsetzung dieses Projekts auch noch Mütter geworden sind.