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Graduiertenkolleg für junge Zellforscher

Innsbruck baut seine Rolle als internationale Talenteschmiede für junge Mediziner und Naturwissenschaftler aus. Der FWF hat die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs an der Medizinischen Universität bewilligt. Der Innsbrucker Schwerpunkt in molekularer Zellbiologie und Onkologie schafft damit neue Möglichkeiten für exzellente Jungforscher aus dem In- und Ausland.

Im zunehmend internationalisierten Wissenschaftsbetrieb wird es auch für Österreichs Universitäten immer wichtiger im Wettbewerb um den wissenschaftlichen Nachwuchs attraktive Angebote zu machen. Nur so können zukünftige Spitzenforscherinnen und -forscher an den heimischen Universitäten herangezogen werden. Einer Gruppe engagierter Zellbiologen der Medizinischen Universität Innsbruck ist es nun gemeinsam mit weiteren Tiroler Forschungseinrichtungen gelungen, in einem internationalen Begutachtungsverfahren zu bestehen und beträchtliche Fördermittel für die Doktorandenausbildung zu lukrieren. Der FWF fördert die Einrichtung des Doktoratskollegs „Molecular Cell Biology and Oncology (MCBO)“ in den nächsten drei Jahren mit 1,78 Millionen Euro. Damit werden in den 13 beteiligten Gruppen (Baier, Culig, Doppler, Flucher, Gastl, Geley, Grabner, Huber, Klocker, Kofler, Striessnig, Troppmair, Villunger) je eine Doktorandenstelle für themenübergreifende Forschungsprojekte finanziert. „Wir haben ausgezeichnete Forschungsgruppen hier in Innsbruck, die überdies viel Energie in die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses investieren“, erklärt Prof. Bernhard Flucher, Sprecher des neuen Programms. „Unser Doktoratsstudienprogramm bietet den Doktoranden die Möglichkeit zu einer hervorragenden Ausbildung.“ Vergeben werden die Plätze im internationalen Wettbewerb. „Mit dem neuen Doktoratskolleg wollen wir exzellente, junge Wissenschaftler nach Innsbruck bringen, die hier Zellforschung auf höchstem Niveau betreiben und die existierenden Programme stärken“, formuliert Co-Sprecher Prof. Gottfried Baier das Ziel.

Kommunikation in der Zelle

Die wissenschaftlichen Projekte im neuen Doktoratskolleg beschäftigen sich mit der Signalverarbeitung in den Zellen. Die Forscher untersuchen dabei, wie Zellen Signale empfangen, verarbeiten und damit bestimmte Zellfunktionen regulieren. Innsbruck gilt traditionell als Hochburg der Kalziumkanalforschung, weshalb die Erforschung der Ionenkanäle und Membranrezeptoren einen wichtigen Schwerpunkt bilden. Ein weiterer Kernbereich sind die verschiedenen Signalwege, die das Geschick von Zellen regulieren, zum Beispiel, ob sich Zellen teilen, zu differenzieren beginnen oder in den kontrollierten Zelltot gehen. Jede Veränderung der Bilanz dieser Vorgänge führt unweigerlich zu Krebs. Deshalb ist die Verbindung von Zellforschung und Krebsforschung ein zentrales Anliegen des neuen Doktoratskollegs. Eine dritte Gruppe von Wissenschaftlern beschäftigt sich mit jenen Rezeptoren im Zellkern und den Signalmechanismen, die die Expression von wichtigen Proteinen regulieren. Dazu werden in Innsbruck derzeit modernste Methoden der Systembiologie etabliert.

Profilierung und Kooperation

Innsbruck ist als Standort für ein solches internationales Ausbildungsprogramm prädestiniert. Aufbauend auf den zwei bestehenden Doktoratsstudienprogrammen „Molekulare Zellbiologie“ und „Molekulare Onkologie“ und dem unlängst eingerichteten Spezialforschungsbereich „Zellproliferation und Zelltod in Tumoren“ finden Nachwuchswissenschaftler hier ein ideales Umfeld zum Start einer jungen Karriere. Neben zahlreichen Mitgliedern der Medizinischen Universität sind auch Wissenschaftler der Leopold-Franzens-Universität und des Tiroler Krebsforschungsinstituts am Programm beteiligt. Ein solches Doktoratskolleg mit internationaler Ausrichtung stärkt das Profil der Medizinischen Universität und stellt einen wichtigen Schritt zur synergetischen Verflechtung der Grundlagenforschung an allen beteiligten Innsbrucker Institutionen dar.