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Rektorenteam enttäuscht über den Senat

Der Senat der Medizinischen Universität Innsbruck hat am Mittwochnachmittag der Neugliederung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde nicht zugestimmt. Rektor Prof. Hans Grunicke zeigte sich gestern gegenüber Medienvertretern sehr enttäuscht darüber. Prof. Georg Bartsch, Vizerektor für Angelegenheiten der Universitätskliniken, kündigte seinen Rücktritt an.

„Diese Neugliederung ist notwendig und gerade im Hinblick auf die Kinderklinik herrscht auch akuter Handlungsbedarf“, unterstrich Rektor Grunicke bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. „Wir wollen, dass das Vertrauen in die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde so schnell wie möglich zurückkehrt, da stehen wir der Öffentlichkeit im Wort und das sind wir den Patienten, den Eltern und nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schuldig“. Da die rechtlichen Rahmenbedingungen im Universitätsgesetz 2002 dem Senat lediglich ein Anhörungsrecht einräumen, ist der Rektor entschlossen, die notwendigen Änderungen der Struktur wie geplant an den Universitätsrat, der letztlich zustimmen muss, weiterzuleiten. „Es wäre zwar leichter, wenn das im Konsens gegangen wäre, aber schon mit Blick auf die Kinderklinik, müssen wir jetzt handeln. Daher werden wir als Rektorenteam, den Strukturplan trotzdem an den Unirat weiterleiten“, so Rektor Grunicke. Der Vorsitzende des Unirats, Dr. Helmut Marsoner, hat eine Vorverlegung der nächsten Ratssitzung auf kommende Woche angekündigt. Dann werden die Universitätsräte über das Konzept zur Neugliederung der Kinderklinik entscheiden. Kommt es hier zu einem positiven Beschluss, werden Land und Bund mit dem Entwurf befasst. Ein Abschluss des Genehmigungsverfahrens wäre dann bis zur Sommerpause möglich.

Vizerektor kündigt Rücktritt an

Persönliche Konsequenzen hat Vizerektor Prof. Georg Bartsch angekündigt. Für ihn ist nach diesem Beschluss des Senats das notwendige Vertrauen für eine Zusammenarbeit zerstört. Rektor Grunicke zeigte sich sehr betroffen über diesen Entschluss, den er im höchsten Maße bedauert. „Prof. Bartsch hat sich sehr engagiert, das Konzept für die Neugliederung hat er wesentlich mitgestaltet und sein Rücktritt wäre für das Rektorat ein unersetzbarer Verlust“, so Grunicke, der am Donnerstag noch auf eine Rücknahme der Entscheidung des Vizerektors hoffte.

Überraschende Ablehnung

Im Senat kam am Mittwoch die Neugliederung der Kinderklinik zur Abstimmung, die eine Aufteilung in fünf Kliniken vorsieht. Ein Department für Kinderheilkunde mit einem geschäftsführenden Direktor soll die fachnahen Bereiche zusammenfassen. Dieses Konzept wurde im Vorfeld mit Experten erarbeitet und im Dialog mit dem Anstaltenträger sowie dem Universitätsrat und den Mitarbeitern der Klinik abgestimmt. Aus der Kinderklinik gab es mit einer Ausnahme keine Einwände gegen den Vorschlag. Für das Rektorenteam kam die Entscheidung des Senats deshalb auch überraschend. In der Abstimmung votierten acht Senatsmitglieder für das Konzept, neun dagegen und sieben enthielten sich der Stimme.