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Hands on in Innsbruck

Einmal mehr luden im Februar die Handspezialisten der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Fachkollegen aus den Bereichen Unfall- und Handchirurgie sowie Orthopädie nach Innsbruck ein, um über die neuesten Entwicklungen bei der Behandlung von Speichenbrüchen zu diskutieren und entsprechende Operationsverfahren zu demonstrieren.

Unsere moderne, fitnessorientierte Gesellschaft, in der die Freizeit und die damit verbundene sportliche Betätigung einen hohen Stellenwert einnehmen, hat zweifellos viele positive Seiten für den allgemeinen Gesundheitszustand. Diese Entwicklungen führen aber leider auch dazu, dass die Gefahr für entsprechende Freizeit- und Sportunfälle steigt. Grund dafür ist vor allem die überhöhte Geschwindigkeit bei manchen Trendsportarten, welche immer mehr zu komplexen und gelenksbeteiligten Brüchen führt. Dies schafft neue Herausforderungen für die behandelnden Ärzte. Die Innsbrucker Handchirurgen an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie bieten dazu ihren Fachkollegen spezielle Fachkurse an, um die neuesten Behandlungs- und Operationsmethoden vorzuführen und zu üben. In den vergangenen zwei Wochen standen dabei Verletzungen der Speiche im Mittelpunkt. Neben dem bewährten Handkurs in deutscher Sprache, der nun bereits zum vierten Mal in Innsbruck stattfand, wurde heuer auch erstmals eine englische Version angeboten, um Kolleginnen und Kollegen der Fachrichtungen Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie aus ganz Europa die Teilnahme zu eröffnen.

Behandlungsmuster individuell anpassen

Neuartige Sportarten mit der Gefahr von „High-Energy-Traumata“, die steigende Lebenserwartung, sowie der Umstand, dass immer mehr auch ältere Menschen ihre Freizeit im alpinen Raum verbringen, erfordert neue und verbesserte Behandlungsmethoden. „Treatment on Demand“ oder ein an die Bedürfnisse des Patienten individuell angepasstes Behandlungsmuster sind hier das Stichwort. Die Ärzte stehen heute vor der Aufgabe, die Dauer der notwendigen Eingriffe so gering wie möglich zu halten und somit eine rasche Erholung des Patienten, der möglichst schnell wieder zurück in die Arbeitswelt muss und die gewohnte Sportart wieder ausüben möchte, zu gewährleisten. Mit Hilfe von minimal invasiven Operationstechniken und Dank neuer Implantatsysteme eröffnen sich hier deutlich mehr und bessere Möglichkeiten, um Folgeschäden wie Gelenksarthrosen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.

Selbst Hand anlegen

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der beiden Kurse wurde neben den traditionellen und bewährten Operationsmethoden vor allem auch die neuesten Trends und Operationstechniken zunächst theoretisch und dann praktisch vermittelt. Dazu hatte man als Ort für die Kurse das Department für Anatomie, Histologie und Embryologie unter der Leitung von Prof. Helga Fritsch und von Ass.-Prof. Herbert Maurer gewählt. Denn so konnten die TeilnehmerInnen nach der Theorie selbst Hand anlegen. Unter Anleitung des Innsbrucker Handteams, geleitet von Univ.-Doz. Markus Gabl und Prof. Robert Zimmermann, konnten die Teilnehmer die neuen Techniken an entsprechenden Präparaten ausprobieren und üben. Die thematische Vielfalt, die gelungene Mischung aus Theorie und Praxis, die einzigartigen Rahmenbedingungen und das extravagante Abendprogramm führten dazu, dass alle Beteiligten rundum zufrieden waren und die Veranstaltung fachlich wie auch auf sozialer Ebene zum Erfolg wurde.