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Moderne Werkstätte für die Forschung

Dieser Tage wurde das neu errichtete Biomechaniklabor der Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in unmittelbarer Nähe zum Klinikareal nach einer über zweijährigen Planungs- und Realisierungphase eröffnet. Schwerpunkt dieses von TILAK und Medizinischer Universität unterstützten Projekts werden biomechanische Fragestellungen aus dem gesamten Gebiet der Traumatologie sein.

Beispiele für die Arbeit am Biomechaniklabor sind Untersuchungen von Verletzungsmechanismen in verschiedenen Bereichen des Bewegungsapparates, Vergleiche operativer Stabilisierungen mit verschiedenen Osteosyntheseverfahren, sowie statische und dynamische Materialprüfungen neu entwickelter und bereits verwendeter Implantate. Dazu gehört auch die Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren, bevor diese für die Behandlung von Patienten verwendet werden. Die untersuchten Fragestellungen sollen einen möglichst direkten klinischen Bezug aufweisen. Der Leiter und Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Prof. Michael Blauth, zeigte sich bei der Eröffnung des neuen Labors sehr zufrieden: „Mit dem Ziel, den Wissenschaftsstandort Innsbruck weiter auszubauen, wurden von der Medizinischen Universität Innsbruck und der TILAK der Univ.-Klinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Räumlichkeiten und eine Investitionssumme von rund 500.000 Euro für die bauliche Adaption der Räume und zum Ankauf der technischen Ausstattung des Biomechaniklabor bereitgestellt. Nun haben wir eine Einrichtung, in der wir auf höchstem Niveau forschen und testen können. Dafür sind wir allen Beteiligten besonders in diesen finanziell schwierigen Zeiten zu größtem Dank verpflichtet, den wir in Form eines entsprechenden wissenschaftlichen Outputs abstatten werden.“

Ein Forschungsschwerpunkt des Labors werden – wegen der steigenden Zahl älterer Patienten – die besonderen Bedingungen der Behandlung von Frakturen bei Osteoporose sein. Hier sehen die Experten viel Potential für Neuentwicklungen und eine Verbesserung bisher bestehender Verfahren. Projekte zur Untersuchungen von verbesserten Behandlungsmethoden bei Wirbelfrakturen sowie Oberarmkopfbrüchen sind bereits formuliert. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld wird die Weiterentwicklung der prothetischen Versorgung bei degenerativen Bandscheibenerkrankungen darstellen. Geplant sind sowohl eigene Projekte der Klinik und ihrer Mitarbeiter als auch Drittmittelprojekte in Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen sowie mit verschiedenen Implantatherstellern. Eine enge Zusammenarbeit besteht hier bereits mit dem AO Forschungsinstitut (Arbeitskreis Osteosynthesefragen) der AO-Foundation in Davos.

Forschung auf höchstem Niveau

Für diese Forschungsarbeiten stehen modernste Geräte zur Verfügung, darunter ein speziell für Untersuchungen an menschlichen Wirbelsäulenpräparaten entwickelter dreidimensionaler Bewegungssimulator. Mit diesem, von Prof. Blauth mitentwickelten Gerät können Bewegungs- und Stabilitätsuntersuchungen, sowohl beim Beugen und Strecken, als auch beim seitlichen Beugen und beim Drehen der Wirbelsäule gemacht werden. Herzstück des Labors ist eine servohydraulische Prüfmaschine vom Typ MTS Bionix II mit der Möglichkeit biaxialer Lasteinleitungen. Damit können die Wissenschaftler dank der universellen Anpassbarkeit und mit Hilfe spezieller Versuchsaufbauten verschiedenste Belastungs- und Bewegungssituationen z.B. an Wirbelsäule, Gelenken oder neuen Implantaten simulieren und deren Stabilität und Funktionalität testen. Betreut wird das Labor durch den Bereichsleiter Biomechanik, Dr. Werner Schmölz, der die klinischen Mitarbeiter der Unfallchirurgie, sowie Dissertanten, Diplomanden und Praktikanten der Studiengänge Medizin und Biomedizinische Technik bei ihren Untersuchungen unterstützen wird. Ebenso sollen Studenten im Rahmen des neuen Doktoratsstudienganges „Muskuloskeletale Wissenschaften“ die Möglichkeit erhalten, ihre Dissertation im Rahmen einer längeren Mitarbeit durchzuführen und sich darüber hinaus weitere praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Biomechanik anzueignen.

Damit besteht an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie eine umfassende Forschungsinfrastruktur: Das neue Biomechaniklabor wird ergänzt durch ein histomorphologisches Labor und das im letzten Jahr in Betrieb genommene TraumaTech-Navigationslabor. Allen Mitarbeitern werden optimale Vorraussetzungen für Grundlagenforschung, Implantatentwicklung und -testung bis hin zum Training neuer, minimalinvasiver Techniken und Verfahren geboten.