Schulterarthroskopie angewandt
Am Montag und Dienstag fand am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie der gemeinsam mit der Klinik für Unfallchirurgie veranstaltete 15. Schulterarthroskopiekurs statt. Unfallchirurgen und Orthopäden aus dem europäischen Raum wurden modernste Operationstechniken vermittelt, die anschließend unter einzigartigen Bedingungen in praktischen Übungen angewandt werden konnten.
Die steigende sportliche Aktivität der Bevölkerung hat in den letzten Jahren zu einer erheblichen Mehrzahl an Schulterverletzungen geführt. Nach einer Studie an der Innsbrucker Klinik nehmen diese teilweise komplexen Verletzungen bei jungen und jugendlichen Patienten alarmierende Ausmaße an. Ursache dafür ist vor allem überhöhte Geschwindigkeit bei Trendsportarten. Luxationen und Sehnenverletzungen an der Schulter stellen die Chirurgen immer wieder vor Probleme bei der Therapie. Aktuelle, vor allem arthroskopische Operationstechniken und Behandlungsmethoden am Schultergelenk, bildeten den Themenschwerpunkt beim 15. Schulterarthroskopiekurs Arthroskopische Chirurgie der Schulter, der in den letzten beiden Tagen am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie stattfand.
Trend zu minimalinvasiven Techniken
Der Trend geht heute zu minimalinvasiven Techniken, mit denen versucht wird, möglichst gelenkschonend zu operieren. Mit der Arthroskopie lässt sich über kleine Hautschnitte unter Vermeidung großer offener Operationszugänge ein Großteil der Verletzungen an der Schulter versorgen. Wurde früher die Erstverletzung, wie eine Schulterverrenkung, vorerst mit einem Verband ohne Operation behandelt, geht man heute dazu über, die meist jungen Patienten sofort zu operieren um die Folgeschäden, wie eine vorzeitige Abnutzung des Gelenkes, möglichst gering zu halten. Vorteile für den Patienten sind der geringere postoperative Schmerz, kürzere Krankenhausaufenthalte und Nachbehandlung sowie eine früher wiedererlangte Gelenksfunktion.
International anerkannte Operationstechniken entwickelt
Die Innsbrucker Chirurgiekurse werden seit Jahren von Dr. Markus Wambacher, Oberarzt der Universitätsklinik für Unfallchirurgie unter der Leitung des Klinikvorstands, Prof. Michael Blauth gemeinsam mit dem Department für Anatomie, Histologie und Embryologie unter der Leitung von Prof. Helga Fritsch von Ass.-Prof. Herbert Maurer veranstaltet. Den Organisatoren ist es auch heuer wieder gelungen, international renommierte in- und ausländische Spezialisten auf dem Gebiet der Schulter- und Kniechirurgie für diese Veranstaltung zu gewinnen. Die Innsbrucker Klinik hat in diesem Bereich international anerkannte Operationstechniken entwickelt. Den Teilnehmern, Unfallchirurgen und Orthopäden aus dem europäischen Raum, wurden diese modernsten Operationstechniken vermittelt, anschließend konnen diese Techniken unter in Europa einzigartigen Bedingungen in praktischen Übungen angewandt werden.