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Prostaglandine aktivieren Dendritische Zellen

Eine überraschende Entdeckung machten die Wissenschaftler des Immunologischen Labors der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie um Prof. Martin Thurnher. Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass Prostaglandin A2 bei der Aktivierung Dendritischer Zellen eine vermittelnde Rolle spielt, ein Effekt der bisher ausschließlich Prostaglandin E2 zugeschrieben wurde.

Dendritische Zellen spielen eine zentrale Rolle im menschlichen Immunsystem. In ihrer aktuellsten Publikation zeigt die Arbeitsgruppe um Prof. Martin Thurnher, dass Prostaglandin A2 die Reifung von menschlichen Dendritischen Zellen unterstützt. In der Tumor-Immuntherapie mit Dendritischen Zellen, die auch an der Klinik für Urologie seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt wird, wird häufig Prostaglandin E2 verwendet, um Dendritische Zellen zu aktivieren bzw. zu „reifen“, wie es im Fachjargon heißt. Weniger bekannt ist, dass Prostaglandin E2 in wässriger Umgebung rasch in Prostaglandin A2 umgewandelt wird. Das bedeutet, dass Effekte, die man ausschließlich Prostaglandin E2 zugeschrieben hat, zumindest teilweise von Prostaglandin A2 vermittelt werden. „Das war auch insofern überraschend als Prostaglandin A2 zur Gruppe der Zyklopentenon-Prostaglandine gehört, denen man eher entzündungshemmende Wirkung zuschreibt“, erklärt Thurnher. Diese Erkenntnisse wurden auch von Experimental Hematology, der Nummer zwei unter den hämatologischen Fachzeitschriften, honoriert, die das Manuskript nach nur zwei Wochen Begutachtungszeit als Rapid Communication akzeptierte.