EU-Netzwerk für Alternsforschung
Die Vereinten Nationen prognostizieren europaweit einen Anstieg über 60-Jähriger von 147 Mio. im Jahre 2000 auf 220 Mio. im Jahre 2050, für die Europäische Union mit ein Grund, die Alternsforschung im europäischen Forschungsraum verstärkt zu fördern. In Österreich werden diese Bemühungen von der Innsbrucker Alternsforscherin Prof. Beatrix Grubeck-Loebenstein koordiniert.
Im 6. Rahmenprogramm finanziert die Europäische Kommission ein European Research Area Projekt, das die Vernetzung und Koordinierung der Alternsforschungsförderung vorantreibt und gemeinsame Forschungsförderungsaktivitäten in Europa zum Ziel hat. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften ist offizieller Repräsentant Österreichs und koordiniert unter Leitung der Innsbrucker Alternsforscherin Prof. Beatrix Grubeck-Loebenstein die österreichische Beteiligung im Rahmen des Projekts.
Erfolgreiche Arbeit in Innsbruck
Die Alterung der Bevölkerung stellt in allen europäischen Ländern eine große Herausforderung für das Gesundheits-, Sozial- und Pensionssystem wie auch die Arbeitswelt und die medizinische Versorgung dar. Die Alternsforschung kann für Politik und Gesellschaft eine wertvolle Hilfestellung in der Bewältigung dieser Aufgabe leisten. Im internationalen Vergleich hat Österreich schon früh die notwendigen Weichen für Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet gestellt. Mit der Einrichtung des Instituts für Biomedizinische Alternsforschung mit Sitz in Innsbruck im Jahre 1992 hat die Akademie einen auch international erfolgreichen Forschungsschwerpunkt in der biogerontologischen Forschung gesetzt. Das Institut betreibt in vier Abteilungen gerontologische Grundlagenforschung: Endokrinologie, Immunologie, Molekular- und Zellbiologie und Extrazelluläre Matrixforschung. Die Forschungsziele sind einerseits die Prävention von Funktionsverlusten im Alter, wie Faltenbildung der Haut, Muskelschwund, Schwächung der Sinnesorgane, der Herzleistung, der Gefäße und des Immunsystems. Andererseits sollen die Forschungsergebnisse die Grundlage für ein besseres Verständnis altersbedingter Erkrankungen, wie Infektionen, Erkrankungen des Urogenitaltraktes, Tumore, Alzheimer und Atherosklerose darstellen.
Kooperation zwischen der Medizinischen Universität und der Akademie der Wissenschaften
Mitte Dezember haben Rektor Prof. Hans Grunicke, der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Prof. Herbert Mang, der Generalsekretär der Akademie Prof. Herwig Friesinger und Prof. Beatrix Grubeck-Loebenstein einen Kooperationsvertrag zwischen der Medizinischen Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist die Zusammenarbeit zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Medizinischen Universität im Bereich der biomedizinischen Alternsforschung. Die Kooperation konzentriert sich vorrangig darauf, die erkenntnisorientierte und anwendungsoffene Forschung in Österreich im Forschungsfeld der biomedizinischen Alternsforschung zu bündeln, zu stärken und durch Abstimmung der Aktivitäten Synergien zu erzielen. Durch den Kooperationsvertrag erhält das Institut für Biomedizinische Alternsforschung in der Satzung der Medizinischen Universität den Status eines "assoziierten Institutes".