Engagiert in Fragen der Ethik
Den Studierenden am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie der Medizinischen Universität wurde auch in diesem Studienjahr ein ethisches Begleitseminar zu den Sezierübungen angeboten. Zwei Drittel von ihnen haben die Möglichkeit wahrgenommen, gemeinsam grundsätzliche Fragen des Leben und des Todes zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.
Bereits zum zweiten Mal wurde heuer das ethische Begleitseminar zu den Sezierübungen durchgeführt. "Sie haben es wirklich nicht leicht, sie stehen unter enormen Leistungsdruck. Und dennoch nehmen sie sich Zeit für das Ethik-Begleitseminar", so die Klinikseelsorger Andreas Krzyzan und Bernd Hof über die engagierten Jungmediziner. Von den 280 Studierenden haben sich zwei Drittel zu dieser zusätzlichen Verpflichtung bereit gefunden, betonen Prof. Erich Brenner und Dr. Michael Blumer vom Department für Anatomie, Histologie und Embrylogie. Das Seminar wurde wiederum gemeinsam mit der Klinikseelsorge Innsbruck durchgeführt. Auf dem Programm standen Themen wie Meditation, Einstellung zu Sterben und Tod in den Weltreligionen, Besuche von Einrichtungen wie Hospiz und Pflegeheim und der letzte Weg im Krankenhaus.
Ethik aus Erfahrung
Das Ethik-Begleitseminar der Medizin folgt dem vom Innsbrucker Ethiker Lothar Müller entwickelten Modell der Ethik aus Erfahrung. Dieses Modell wird auch in Fachhochschulen bereits erfolgreich angewandt und geht von konkreten Lebenserfahrungen und Herausforderungen aus. Die theoretische Einführung übernimmt jeweils der bekannte Innsbrucker Moraltheologen Prof. Hans Rotter.