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Internationaler Preis für Innsbrucker Forscher

Vor kurzem erhielt Prof. Wolfgang E. Philipp von der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie den Kiewiet de Jong Preis der European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) für die beste europäische Arbeit des Jahres 2003 in seinem Fachbereich. Die Auszeichnung wurde ihm im Rahmen des 22. Kongresses der ESCRS in Paris übergeben.

Ausgezeichnet wurde Prof. Philipp für seine Arbeit "Histological and immunohistochemical findings after laser in situ keratomileusis in human corneas”, die im letzten Jahr im Journal of Cataract and Refractive Surgery veröffentlicht wurde. Der Kiewiet de Jong Preis wird für das beste europäische Papier vergeben, das in dieser Zeitschrift im vorangegangenen Jahr publiziert wurde. Mit der Verleihung wird des Niederländers Jan Kiewiet de Jong gedacht, der als Augenarzt die Vorläuferorganisation der ESCRS gründete, deren Sekretär er bis zu seinem Tod 1981 war.

Neue Einblicke

Prof. Philipps prämierte Arbeit beschreibt die klinischen, histologischen und immunohistochemischen Untersuchungen von zwei Hornhautproben, die von Patienten stammen, die wegen schwerwiegender Komplikationen nach einer Lasik-Operation eine perforierende Keratoplastik benötigten. In einem der Fälle hatte der kurzsichtige Patient nach einer Laseroperation eine Keratektasie – eine Ausbuchtung der Hornhaut des Auges – entwickelt, im anderen Fall eines weitsichtigen Patienten waren die Folgen unregelmäßiger Astigmatismus und eine zentrale Narbenbildung. Prof. Philipps Arbeit deckte die Ursachen für diese Komplikationen auf und warf auch ein Licht auf jene Faktoren der Hornhautbiomechanik, die Einfluss auf die Eigenschaften des Auges von Lasik-Patienten haben. Die Ergebnisse des Innsbrucker Teams stützen die bisherigen Erkenntnisse über die Ektasie. Bei dem kurzsichtigen Patienten mit Komplikationen war die Hornhaut in der Mittelperipherie ungefähr 225 Mikrometer, im zentralen Bereich 190 Mikrometer dick. Die Hornhaut des weitsichtigen Patienten hatte dagegen eine bedeutende Verdünnung in der mittelperipheren Region, die teilweise durch das Epithel abgeschwächt und ausgeglichen wurde, das in der Mitte dünner und in der Mittelperipherie verdickt war. „Die Wundheilung ist nach Lasik-Operationen grundsätzlich relativ schlecht. Dies dürfte auch eine Schwächung der Dehnfestigkeit der Hornhaut bei kurzsichtigen Patienten zur Folge haben. Bei weitsichtigen Lasik-Patienten könnte die kompensatorische Verdickung des Epithels in der ringförmigen, mittelperipheren Region für die Verschlechterung mitverantwortlich sein“, erklärt Prof. Wolfgang Philipp.

Die Europäische Gesellschaft für Katarakt und Refraktive Chirurgie (ESCRS) wurde 1991 gegründet und ist Europas führende Organisation in diesem Fachbereich. Zurzeit zählt die Gesellschaft 4.000 Mitglieder aus über 90 Ländern weltweit.