Neues Institut für Hirnforschung
Seit letzter Woche präsentiert sich die Gemeinsame Einrichtung Neurowissenschaften der Medizinischen Universität Innsbruck mit einer eigenen Homepage im Internet. Im neu gegründeten Institut werden die Grundlagen neuronaler Erkrankungen erforscht und gemeinsam mit den Universitätskliniken für Neurologie, Psychiatrie und Neurochirurgie neue therapeutische Ansätze entwickelt.
Die GE Neurowissenschaften ist im Medizinzentrum Anichstraße in räumlicher Nähe zu den Kliniken untergebracht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Georg Dechant untersucht das internationale Team des Instituts molekulare Prozesse in Nervenzellen. Im Mittelpunkt der Forschungen von Georg Dechant, der 2002 vom Max-Planck Institut für Neurobiologie in München nach Innsbruck berufen wurde, stehen die Neurotrophine (griechisch für Nervennahrung). Diese körpereigenen Substanzen steuern das Überleben und Absterben von Nervenzellen. Neurotrophine wirken auf die meisten der von neurodegenerativen Erkrankungen betroffenen Nervenzelltypen und verändern auch die Arbeitsweise von Synapsen, den funktionellen Verbindungen zwischen Nervenzellen. Durch diese Mechanismen werden von den Neurotrophinen Verhalten und Gedächtnisbildung direkt beeinflusst. In den nach modernsten Standards eingerichteten Laboratorien der GE Neurowissenschaften bilden die genetische Veränderung von Nervenzellen in Zellkultur und die Entwicklung transgener Tiermodelle die technologischen Schwerpunkte.
Prof. Dechant ist der Koordinator des von zahlreichen Instituten und Kliniken der Medizinischen Universität getragenen Doktoratsschwerpunkts Neurowissenschaften. Die Mitarbeiter der GE Neurowissenschaften bieten Lehrveranstaltungen für interessierte Studierende der Medizin und Naturwissenschaften an, in denen die neuesten Techniken und Methoden der Hirnforschung vermittelt werden.
In Zukunft soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit der zahlreichen Forscherinnen und Forscher, die an der Medizinischen Universität Innsbruck Hirnforschung betreiben, durch die Etablierung eines interdisziplinären Forschungsschwerpunkts koordiniert werden.