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Das Doktorat vergoldet

Vor einem halben Jahrhundert im Jahre 1954 haben sie ihr Doktorat an der Universität <br /> Innsbruck erworben. Gestern kamen 118 Absolventinnen und Absolventen, mehr als ein Drittel davon Mediziner, auf Einladung der beiden Universitäten im Congress Innsbruck zusammen, um im Rahmen eines feierlichen Festaktes ihr Promotionsversprechen zu erneuern und gemeinsam ihr „Goldenes Doktorjubiläum“ zu feiern.

Rektor Hans Grunicke ging in seinem Teil der Begrüßung auf die Trennung der beiden Universitäten ein und auf die Veränderungen der Vorstellungen darüber, was die Aufgabe von Universitäten sei. Hier habe in den vergangenen 50 Jahren doch eine entscheidende Veränderung stattgefunden. Grunicke zitierte dabei eine Rede des Philosophen Karl Jaspers, die dieser anlässlich der Wiedereröffnung der Heidelberger Universität nach dem Zweiten Weltkrieg hielt und in der er den Zweck und Nutzen von Universitäten beleuchtete. Jaspers zentraler Ausgabe darüber, dass Universitäten der Ort in der Gesellschaft sein sollen an dem sich “der hellste Geist entfalten lässt“ stellte Grunicke Zitate aus einem Buch über die aktuelle Universitätsreform gegenüber, in denen deren Herausgeber vor allem über Effizienz, Effektivität und globalisierte Marktanforderungen nachdenken.

Den Festvortrag hielt Prof. Christoph Ulf vom Institut für Alte Geschichte und Altorientalisitk, der die Festgäste auf eine Reise in die Antike entführte und hier anhand dreier 50-Jahr-Zeiträume darstellte, welche Veränderungen in solch relativ kurzen Zeiträumen von Statten gehen können und wie groß die Auswirkungen solcher Perioden auf die Nachwelt sein können.

Unter den zahlreichen Jubilaren war auch die ehemalige Präsidentin der Österreichischen Nationalbank, Dr. Maria Schaumayer, die im Namen aller Anwesenden beiden Universitäten für die Einladung dankte und betonte, dass ein wichtiger Aspekt universitärer Bildung nach wie vor darin besteht verantwortungsbewusste Bürger zu entlassen, die ihr Wissen auch im Dienste der Allgemeinheit und nicht nur für die individuelle Karriere einsetzen. Außerdem hob sie hervor, dass es besonders schön sei, dass in Innsbruck alle Jubilare zu dieser Veranstaltung eingeladen werden und nicht nur ausgewählte Prominente, wie an vielen anderen Universitäten.