Sanft und sicher
Mit dem neuen Konzept: freundliche Räume und Tür an Tür mit der neonatologischen Intensivstation, wird die Universitätsklinik für Frauenheilkunde österreichweit den modernsten Geburtenbereich erhalten. Prof. Christian Marth, Leiter der Innsbrucker Frauenklinik betonte, dass damit das Motto für jede Geburt: sanft und sicher noch besser als bisher umgesetzt werden kann.
Freundliche, sonnige Räume und modernste Technik, die aber nur dann in den Vordergrund tritt, wenn es nötig ist so beschreibt Prof. Christian Marth, Leiter der Universitätsklinik für Frauenheilkunde den geplanten neuen Entbindungsbereich. Bis Mai 2005 sollen dazu auf 1.600m2 fünf Zimmer samt Nebenräumen für die Geburtsvorbereitung sowie vier Entbindungszimmer entstehen. Die Kosten von 5,4 Millionen Euro werden dabei von der Tilak und der Medizinische Universität Innsbruck getragen.
Künftig Tür an Tür mit der Kinderklinik
Im Zuge des Neubaus der Kinderklinik wird dann in ungefähr drei Jahren die neonatologische Intensivstation direkt an den Geburtsbereich anschließen und damit einzigartig in Österreich die Chancen bei Risikogeburten deutlich steigern. Dr. Gernot Reiter, leitender Oberarzt der neonatologische Intensivstation, unterstreicht dabei, dass es gerade bei Risikogeburten, insbesondere auch Früh- und Frühstgeburten ein wichtiger Vorteil ist, wenn diese Kinder nicht durch lange Transportwege und durch Beatmung zusätzlich unter Stress gesetzt werden: Die Überlebenschancen von Risikogeborenen, die nicht beatmet werden müssen liegen deutlich höher.
Auf jede Herausforderung vorbereitet
Im vergangenen Jahr haben an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde 1.935 Kinder das Licht der Welt erblickt, das sind knapp 30 Prozent aller Neu-TirolerInnen. Rund 80 davon waren Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500g, ungefähr 20 Neugeborene wogen unter 800g und kamen vor der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt. Dank der sehr guten Betreuungssituation an der Innsbrucker Frauenklinik überleben derzeit bereits 60 Prozent dieser Frühstgeborenen. Die neuen Maßnahmen werden helfen die Rate noch weiter anzuheben. Aufgrund der besseren Betreuung während Risikoschwangerschaften, der Fortschritte bei den Hilfestellungen beim Ausbleiben einer Schwangerschaft und des steigenden Alters von Müttern - heute ist eine Frau bei ihrer ersten Geburt im Durchschnitt 30 Jahre alt - steigt auch die Zahl der Risikogeburten und insbesondere der Frühgeburten. Die Innsbrucker Frauenklinik, bisher schon das Zentrum bei allen Risikoschwangerschaften, will mit diesem Umbau die Betreuung noch weiter verbessern. Dass dabei nüchterne, kalte Räume seit langem der Vergangenheit angehören, zeigt sich auch in den Übergangsräumen, die bis zum Ende der Umbauarbeiten für die Geburten zur Verfügung stehen. Die Technik, so Prof. Marth, tritt hinter die angenehme Atmosphäre zurück und wir haben natürlich weiterhin alle modernen Mittel der sanften Geburtshilfe wie Gebärwanne, Gebärhocker oder Sprossenwand.
Tirol wieder Vorreiter
Landerätin Dr. Elisabeth Zanon zeigte sich sehr erfreut, dass Tirol und insbesondere die Innsbrucker Universitätsklinik hier wieder einmal eine Vorreiterrolle übernommen hat: Bereits mit der Einführung des Geburtsregister haben wir Neuland betreten und sind nach wie vor die einzigen in Österreich, bei denen jede Geburt mit all ihren medizinischen Informationen und Qualitätsindikatoren aufgezeichnet wird! Tirol hat damit ein Qualitätssicherungsinstrument, das jeder Klinik aufgrund der Vergleichsdaten ermöglicht, ihren Standard laufend zu erhöhen.