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Innsbrucker Ärzte in der Türkei

Ein Innsbrucker Ärzteteam unterstützte die türkischen Kollegen am Florence Nightingale Hospital in Istanbul bei der ersten koronaren Bypassoperation mit dem dort neu installierten Operationsroboter daVinci. Die Ärzte der Klinischen Abteilungen für Herzchirurgie und der Herz-Anästhesie arbeiten bereits seit drei Jahren mit dem daVinci-System.

Mitte April wurde am Istanbuler Florence Nightingale Hospital die erste endoskopische koronare Bypassoperation, eine so genannte TECAB (Totally Endoscopic Coronary Artery Bypass), mit dem dort neu installierten Operationsroboter daVinci der Firma Intuitive Surgical durchgeführt. Das Roboter-Team der Klinischen Abteilungen für Herzchirurgie und der Herz-Anästhesie an der Universitätsklinik wurde aufgrund der bereits dreijährigen Erfahrung mit dem daVinci-System eingeladen, diese herzchirurgische Premiere in der Türkei zu unterstützen. Das Team mit Prof. Belhan Akpinar, Prof. Johannes Bonatti, Dr. Mustafa Güden, Dr. Thomas Schachner, Dr. Ertan Sagbas und Prof. Josef Margreiter führte bei einem 59-jährigen Patienten eine komplett endoskopische Bypassoperation durch. Der Eingriff erfolgte ohne Eröffnung des Brustkorbs über drei kleine Portlöcher. Nach diesem Kooperationserfolg sollen die Kontakte zwischen dem Florence Nightingale Hospital in Istanbul und der Medizinischen Universität Innsbruck weiter ausgebaut werden.

Sehr schonende Operationsmethode

Anders als bei der herkömmlichen Endoskopie kann der Operationsroboter wie eine menschliche Hand arbeiten. Diese miniaturisierte Hand wird in die Körperhöhle eingeführt und ermöglicht extrem präzises und ruhiges Arbeiten. Unerwünschte Bewegungen wie Zittern werden elektronisch herausgefiltert. Der Operateur sitzt an einer Konsole und dirigiert wenige Meter vom Patienten entfernt das Operationsgeschehen, wobei er die Kamera, die ein dreidimensionales, realistisches Bild aus dem Inneren des Körpers liefert, mit den Füßen steuert. Über Bildschirme verfolgt das gesamte Operationsteam das Geschehen im Körper mit. Das Haupteinsatzgebiet ist die Herzchirurgie, in der bisher das Brustbein durchsägt und die Rippen aufgedehnt werden mussten. Mit dem OP-Roboter sind dagegen nur drei rund ein Zentimeter kleine Einschnitte für das Einführen der Instrumente und der Kamera erforderlich. Schon am ersten Tag nach der Operation verspürt der Patient kaum noch Schmerzen, die Wunde heilt schneller, die Narbe ist kaum sichtbar und Infektionsgefahr und Blutverlust sind geringer. "Insgesamt nur 20 chirurgische Zentren auf der ganzen Welt besitzen solche OP-Roboter, die über diese neuartige Technik der Endoskopie verfügen und das beweist wieder einmal die Spitzenposition unserer Chirurgie," erklärte Prof. Ernst Bodner anlässlich der Einführung des Geräts vor drei Jahren.