Netzwerk für angewandte Forschung
Mit einem neuen Netzwerk für die Bereiche Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma will das Kompetenzzentrum Medizin Tirol (KMT) Forschung und Entwicklung mit Produktion und Vertrieb zusammenführen. Das Know-how vor Ort zu bündeln und den bereits über 40 Partnern durch professionelle Vernetzung ein optimales Umfeld zu bieten, hat sich der Cluster Life Science Tirol zum Ziel gesetzt.
Wir werden inzwischen österreichweit als wichtiger Forschungsstandort im Life Science-Bereich wahrgenommen, betonte Prof. Günther Bonn kürzlich in einem MyPoint-Interview. Diesen Standort weiter zu stärken, hat sich nun das Kompetenzzentrum Medizin Tirol, eine gemeinsame Gesellschaft der TILAK, der Tiroler Zukunftsstiftung und weiterer Unternehmen zum Ziel gesetzt. Vergangene Woche trafen sich über 70 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zu einem ersten Partnermeeting. Die Teilnehmer am Cluster diskutierten mit Experten über den Life Science Standort Tirol. "Unsere Clusterinitiative bietet erstmals eine gemeinsame Plattform für alle in Tirol tätigen Akteure aus Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma", freute sich KMT-Geschäftsführer Gordon Koell im Beisein von Zukunftsstifter Dr. Harald Gohm. Die Medizinische Universität Innsbruck war durch Dr. Martin Tonko, Stabsstelle Wissensmanagment, vertreten.
Netzwerk von und für Unternehmen
Jedes Netzwerk muss sich an den Bedürfnissen der Partner orientieren. So lässt sich die zentrale Botschaft der Veranstaltung auf den Punkt bringen. Dies unterstrichen auch Ing. Gerhard Schaufler vom Gesundheitscluster Oberösterreich und Dr. Thomas Feigl vom Forum Medizintechnik & Pharma in Bayern. Die Hauptaufgabe von Netzwerkmanagern ist das Begleiten der Unternehmen. "Über 80% der Firmen, die an einem von uns initiierten Kooperationsprojekt teilnehmen, schließen in der Folge weitere Kooperationen ab", betonte Schaufler. Netzwerke vermitteln Kontakte und bieten die Plattform für Treffen. "Wir setzen auf den gesteuerten Zufall", berichtete Feigl über die Arbeit im bayerischen Cluster.
Life Science Cluster Tirol
Tirol gilt schon lange als das Zentrum medizinischer Forschung. Die Medizinische Universität und das Klinikum genießen international hohes Ansehen. Auf diesem Nährboden entstehen derzeit laufend neue Unternehmen im Bereich Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma. Das verbindende Element ist das Streben, mit anwendungsorientierter Forschung und innovativen Produkten international erfolgreich zu sein. Aufgabe des nun gegründeten Cluster soll es sein, das Know-how vor Ort zu bündeln und den Partnern durch professionelle Vernetzung ein optimales Umfeld für ihre Arbeiten zu bieten. "Die 40 von Beginn an beteiligten Unternehmen beweisen, wie groß der Bedarf an Vernetzung und Unterstützung ist", freut sich KMT-Clustermanager Matthias Fink.
Vom "Minicluster" zur Plattform
Die Bedürfnisse der heimischen Unternehmen im medizinischen Bereich haben auch das KMT veranlasst, eine Clusterinitiative in der Zukunftsbranche Life Science zu starten. Dabei konnte KMT auf den Erfahrungen aus dem Management und der Koordination des eigenen Forschungsprogramms, quasi selbst ein Minicluster, aufbauen. Die Phase der Evaluierung und Genehmigung der Clusterinitiative wurde im Herbst 2003 abgeschlossen. "Mit dem operativen Start der Clusterinitiative im Oktober des vergangenen Jahres können wir uns nun für alle in Tirol tätigen Life Science Unternehmen und Forschungseinrichtungen engagieren und weitere Partner im Cluster willkommen heißen", resümiert Koell. "Das Ziel ist es, Tirol gemeinsam mit unseren Partnern als Life Science Standort zu stärken."