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Otmar Pachinger

Nachruf em. Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger

Em. Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger hat die Innsbrucker Universitätskardiologie im Jahre 1997 begründet. Am 07. Oktober 2019 ist der weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannte, leidenschaftliche Kardiologe verstorben.

Em. Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger wurde am 29.03.1944 in Wels geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin und Promotion 1968 an der Universität Wien arbeitete der Oberösterreicher an verschiedenen Instituten, zunächst an der 1. Med. Universitätsklinik Wien, im physiologischen Institut der Universität Freiburg sowie an der University of Southern California und der University of Loma Linda  in den USA. Von 1974 an war Prof. Pachinger leitender Oberarzt am AKH Wien, bis er 1986 in seine Heimatstadt zurückkehrte und den Vorstand der 2. Internen Abteilung des Krankenhauses Wels übernahm. 1997 ereilte ihn der Ruf an die Universität Innsbruck, wo er schließlich die Abteilung für Kardiologie gründete und bis zu seiner Emeritierung 2013 leitete. 

Prof. Pachinger prägte eine medizinische Ära, wie das nur sehr wenigen Menschen gelingt. Sein Name steht unmissverständlich für die Kardiologie in Tirol, seine Strahlkraft reichte jedoch weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Prof. Pachinger war einer der Pioniere der interventionellen Kardiologie, ein Mann der ersten Stunde, der die Koronarintervention Mitte der 1980er Jahre in Österreich einführte. Er war ein international anerkannter Forscher, der in seiner Laufbahn unzählige medizinische Fachbeiträge verfasste und wissenschaftliche Vorträge hielt. Zudem war er ein überaus geschätzter und hervorragender Lehrer, dies sowohl für seine MitarbeiterInnen, als auch für seine Studierenden. Der durch Prof. Pachinger 1998 ins Leben gerufene jährliche Kardiologie Kongress in Innsbruck ist eine Institution der kardiologischen Szene in Österreich.

In erster Linie war Prof. Pachinger jedoch ein exzellenter Arzt, der stets das richtige Gespür für die Patientin und den Patienten hatte. Das Wohlergehen seiner PatientInnen ging ihm über alles, die PatientInnen waren stets im Fokus. Die Behandlung seiner PatientInnen war ihm keine lästige Pflicht, er setzte sich oftmals zu ihnen an die Bettkante und nahm sich Zeit für ein Gespräch. Mit vielen von ihnen besprach er die am Vortag durchgeführten Koronarangiographien persönlich vor dem Computerbildschirm auf seinem Schreibtisch. Als langjähriger wissenschaftlicher Leiter des Tiroler Herzverbandes setzte er sich unaufhörlich und mit größtem Engagement für die breite Aufklärung und Information der PatientInnen ein. Seinem exzellenten Ruf folgten bald PatientInnen aus aller Welt nach Innsbruck, durch ihn wurde die hiesige kardiologische Abteilung zu einer erstklassigen internationalen Adresse.

Prof. Pachinger war und ist Vorbild und Leitfigur für alle KardiologInnen. Er war jemand, der die Dinge anpackt, ein Macher. Von seiner Mannschaft forderte Prof. Pachinger stets größten Einsatz, er legte jedoch auch an sich selbst die höchsten Maßstäbe an. Leidenschaft und Disziplin sind vielleicht seine charakteristischsten Eigenschaften, die ihn und sein Leben bis zum Ende prägten. Er hat alles für die Medizin gegeben, und übte bis zu allerletzt das aus, wozu er sich berufen fühlte. Seine tragische Krankheit schlug unbarmherzig und rasch zu, bis zuletzt ließ er sich jedoch in bewundernswerter Weise nicht von dem abbringen, was ihm Freude brachte, nämlich sich um seine PatientInnen zu sorgen.

Prof. Pachinger ist am 7.10.2019 nach schwerer Erkrankung verstorben. Sein allzu frühes Ableben erfüllt uns mit großer Trauer. Seine heimtückische Erkrankung trug er mit Würde und großer Kraft. Wir werden Prof. Pachinger immer als engagierten Chef, einfühlsamen Arzt und enthusiastischen Forscher in Erinnerung behalten. Uns tröstet, dass wir die Kardiologie in Innsbruck in seinem Sinne weiter ausbauen dürfen.

Eine Gedenkfeier findet am 26.10.2019 im Stift Wilten, Klostergasse 7, um 11:00 Uhr, statt.

Für das Team der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie,

Axel Bauer, Christoph Brenner, Wolfgang Dichtl, Guy Friedrich, Rudolf Kirchmair und Nicolas Moes

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