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Prof. Walther Parson (Foto: MUI/ C. Lackner)

Internationale Anerkennung für Innsbrucker Gerichtsmedizin

Der Molekularbiologe ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Walther Parson vom Institut für Gerichtliche Medizin (Direktor: o.Univ.-Prof. Dr. R. Scheithauer) wurde beim 26. Kongress der „International Society for Forensic Genetics (ISFG)“ in Krakau zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Diese besteht aus rund 1.200 aktiven Mitgliedern aus über 50 Ländern. Damit unterstreicht das Innsbrucker Institut seine Stellung in der forensischen Molekularbiologie.

Die ISFG umfasst sowohl Universitätsangehörige als auch Vertreter der Exekutive und Judikative und wurde 1968 in Mainz als „Gesellschaft für forensische Blutgruppenkunde“ gegründet. Das ursprüngliche Ziel der gemeinnützigen Vereinigung nach deutschem Recht war die Unterstützung wissenschaftlicher Forschung von forensischen Markern in menschlichem Blut. Im Jahre 1989 trat die Gesellschaft erstmals international unter dem Namen „International Society for Forensic Haemogenetics“ (ISFH) auf. Mit dem Wechsel von der traditionellen Serologie zur modernen molekulargenetischen DNA-Analytik (DNA-Fingerprinting) wurde 1999 der aktuelle Name eingeführt. Die wissenschaftlichen Disziplinen umfassen unter anderem forensische Biologie, molekulare Genetik, Populationsgenetik, Blutgruppenkunde, forensische Pathologie, Abstammungsbegutachtung, Biostatistik, medizinische Ethik und kriminalrechtliche Gesetzgebung.

Die ISFG veranstaltet im zweijährigen Rhythmus internationale Kongresse, wobei europäische und internationale Tagungsorte alternierend abwechseln (Kopenhagen 2007, Buenos Aires 2009, Wien 2011, Melbourne 2013, Krakau 2015, Seoul 2017). Den Kongressen sind educational workshops vorangestellt, in denen spezifische Fortbildungen angeboten und intensiv genutzt werden. Seit 2007 führt Walther Parson in diesem Rahmen Trainings für die international angesehene mitochondriale DNA Datenbank EMPOP durch, die am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck entwickelt und kuratiert wird.

Das Fachorgan der Gesellschaft, Forensic Science International Genetics (FSIG), ist mit einem impact factor von 4,604 top-gereiht im Fach „Legal Medicine“, das insgesamt 15 Journale enthält. Auch in allgemeinen genetischen Fächern liegt FSIG im vorderen Feld (Q1). „Diese Entwicklung verwundert zunächst aufgrund der kleinen Größe unseres Faches und der starken Spezifität unserer Forschung“, erklärt Walther Parson. „Sie ist im großen Engagement des Vorstandes und der verantwortungsvollen Arbeit der FachgutachterInnen begründet. Die Entwicklung ist natürlich erfreulich, vor allem für junge WissenschafterInnen, da kompetitiv publiziert und um Projektmittel geworben werden kann.“

(W. Parson/ B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:
- Institut für Gerichtliche Medizin

- International Society for Forensic Genetics

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