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ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Anton Amann

Nachruf ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Anton Amann

Die Medizinische Universität Innsbruck bittet am 24. Jänner 2015, um 16 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst für ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. rer. nat. Anton Amann in der Universitätskirche am Innrain. Er verstarb am 6. Jänner 2015 in seinem 59. Lebensjahr.

Nach Abschluss seines Chemie-Studiums an der ETH Zürich bearbeitete er ab 1978 in der Forschungsgruppe von Prof. Hans Primas Probleme der theoretischen Chemie mit den Methoden der mathematischen Physik. Dank seiner außergewöhnlichen mathematischen Begabung gelangen ihm grundlegende Resultate bei der Identifizierung quantenmechanischer Observabler, zu den Jauch-Piron-Zuständen der Quantenlogik, zur molekularen Chiralität sowie zur Spektroskopie von Einzelmolekülen. Für seine Diplom- und seine Doktorarbeit wurde er jeweils mit der Silbermedaille der ETH ausgezeichnet.

1996 wechselte er von der ETH an die Universität Innsbruck und von der theoretischen zur analytischen Chemie. Mit großem Erfolg begründete er im Labor der Experimentellen Anästhesie an der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin das Forschungsprogramm der medizinischen Atemgasanalytik: aus der Zusammensetzung der ausgeatmeten Luft, die vielzählige verschiedene leichtflüchtige organische Moleküle enthält, auf innere Erkrankungen zu schließen, ohne dafür mehr zu benötigen als einen kleinen Beutel mit Atemluft. Mit diesem Ansatz für eine preisgünstige, nicht-invasive Diagnostik und ihrem Potenzial für Entwicklungsländer, für Vorsorgeuntersuchungen und die Krebsfrüherkennung traf er den Nerv der Zeit.

Methodisch ging er durch den Einsatz mehrerer massenspektrometrischer Techniken neue Wege und machte Innsbruck zu einem Zentrum der Atemgasforschung. Er war Gründungsvorsitzender der International Association of Breath Research (IABR), war Editor-in-Chief des Journal of Breath Research (JBR, Verlag IOP, Bristol, UK) und war Leiter des Instituts für Atemgasanalytik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Professor Amann finanzierte über Jahre hinweg seine große Arbeitsgruppe durch erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen. Von 2006 bis 2009 war er Koordinator des EU-Vorhabens BAMOD mit mehr als einem Dutzend europäischer Kooperationspartner. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er die Marie-Curie-Medaille der Polnischen Chemischen Gesellschaft. Der ETH Zürich blieb er bis zuletzt durch seine semestrale Privatdozenten-Lehrveranstaltung zur Datenanalyse verbunden.

Er hat die Welt der Wissenschaft verlassen, bevor er seinen Weg zu Ende gehen konnte.

Herr Kollege Amann, Ihnen gilt unser akademischer und tiefer zwischenmenschlicher Dank!

 

(Redaktion)

 

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